07 Mai 2006

Stell mal bitte einer ne Sinnfrage

Jetzt sitze ich hier. 5 Monate später. (oder 4? Oder 6?) wenn mal wirklich was passiert bekomme ich es gar nicht richtig mit. Davon zu träumen, das was tolles, grosses passiert, kann ein intensiveres Erlebnis sein, oh wie dumpf die Realität sich anfühlt. Man wächst und wächst, steigt auf, aber nach unten fühlt man nicht, höchstens noch nach oben. Aber wenn ich träume, was ich so tolles machen könnte, schwebe ich nur dabei und fühlt in alle Richtungen. Und wie ich merke, das es nicht ums Ziel geht! Das es jetzt halb geschafft ist, ist kein tolles gefühl, schon jetzt, einen Tag später, macht es mich unzufrieden das es nicht weiter geht. Der Weg also. Als Ziel.

Ja, so ein Weg darf gern mein Leben füllen. November. Ob ich mit zur Theaterprobe kommen mag, ihr braucht noch wen? Ich schaus mir mal an, im moment schau ich mir eh alles an. Theater? Ich weiss schon warum ich nie ins Theater gehe. Heitidei und Tüdelü, wir ficken Skelette in Bullerbü. Vater ist schwanger, und Mutter ist tot, ich sitze im Publikum und denke an Kot.

Theater halt.

Und ab hier versagt mein Text, denn ich kann die folgende Zeit nicht in Worte fassen. So etwas selber zu machen… mit solchen Leuten. Ensemble-Arbeit. So einem Regisseur, der so viel Energie und Zeit investiert… der erstmal Monate in Atem-, Stimm-, Sprech-, Präsenz-, Gesangs-, Körper-, Gang-, Blick-, Bewegungs-Training steckt, uns eine regelrechte Schauspielgrundausbildung verpasst... so einem guten Autor.

Donnerstag war Premiere. Die Anspannung von Wochen, in denen jeden Tag von morgens bis abends Probe war. Lief gut, gutes Publikum, volles Artheater, keine Pannen.

Freitag, zweiter Abend, immer der schlechteste, wie man wohl so sagt. Zu sehr das Gefühl, es funktioniert. Lasch, bisschen zu langsam, Haufen Textfehler, ist aber wohl nicht aufgefallen.

Samstag, gestern. Der beste Abend, wie man wohl so sagt . Und wirklich: gestern war der erste Abend, wo ich seit Wochen wirklich geniessen konnte was ich da tue, wo wir anfingen zu spielen. Nach Wochen Augen zu und durch die Augen aufmachen.

Hey, ich glaub es ist wirklich gut geworden. 11. 12. 13. Mai die letzten 3 Aufführungen, vorerst.

Und selbst wenn dann wirklich mal dieser ersehnte Sturm durchs Leben fegt, der alles verändert und soviel in einem weckt, sitzte ich hinterher nur da und es ist alles dumpf wie vorher. Meine ich jetzt jedenfalls. Nächstes Mal werde ich wohl versuchen möglichst viele Umwege vor dem Ziel zu machen. Das Ziel stinkt.

So wie hier dingens, der beier Fahrt auf Montage immer Stauschau hört, und bei „Severinsbrücke – 3 Kilometer Stau“ freudig ausruft – „Goil – da fahma hin oda was!“

03 Mai 2006

juhu!

der erste sonnenbrand! =)