2010
letzte nacht im traum hatte ich das seltene fünf euro stück
wer will in der beziehung mehr sex?
ich geh´ schlafen - schlafen ...
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Die Beschwerdekammer sprach "Bild" eine Missbilligung aus.
Das war praktisch für "Bild", denn eine Missbilligung ist für die Zeitung folgenlos. Insbesondere werden Missbilligungen – anders als Rügen – vom Presserat nicht veröffentlicht. Sie erscheinen nur (im Fall der 13-Jährigen jetzt, also mit eineinhalbjähriger Verspätung) in dessen "Jahrbuch", allerdings ohne Angabe der jeweiligen Zeitung. Wer nicht weiß, dass die Geschichte der "traurigen deutschen Kinder" von Phuket in "Bild" stand, kann die Missbilligung nicht der Zeitung zuordnen.
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"Sechsmal war ein Rentner aus Thüringen wegen Traubendiebstahls verurteilt worden. Als der 63-Jährige jetzt wieder auffiel, verlor der Richter die Geduld. Nach dem Diebstahl von zwei Tüten Rosinen muss der Mann jetzt für vier Monate hinter Gitter."
express Köln, 11.09.06
Jetzt sitze ich hier. 5 Monate später. (oder 4? Oder 6?) wenn mal wirklich was passiert bekomme ich es gar nicht richtig mit. Davon zu träumen, das was tolles, grosses passiert, kann ein intensiveres Erlebnis sein, oh wie dumpf die Realität sich anfühlt. Man wächst und wächst, steigt auf, aber nach unten fühlt man nicht, höchstens noch nach oben. Aber wenn ich träume, was ich so tolles machen könnte, schwebe ich nur dabei und fühlt in alle Richtungen. Und wie ich merke, das es nicht ums Ziel geht! Das es jetzt halb geschafft ist, ist kein tolles gefühl, schon jetzt, einen Tag später, macht es mich unzufrieden das es nicht weiter geht. Der Weg also. Als Ziel.
Ja, so ein Weg darf gern mein Leben füllen. November. Ob ich mit zur Theaterprobe kommen mag, ihr braucht noch wen? Ich schaus mir mal an, im moment schau ich mir eh alles an. Theater? Ich weiss schon warum ich nie ins Theater gehe. Heitidei und Tüdelü, wir ficken Skelette in Bullerbü. Vater ist schwanger, und Mutter ist tot, ich sitze im Publikum und denke an Kot.
Theater halt.
Und ab hier versagt mein Text, denn ich kann die folgende Zeit nicht in Worte fassen. So etwas selber zu machen… mit solchen Leuten. Ensemble-Arbeit. So einem Regisseur, der so viel Energie und Zeit investiert… der erstmal Monate in Atem-, Stimm-, Sprech-, Präsenz-, Gesangs-, Körper-, Gang-, Blick-, Bewegungs-Training steckt, uns eine regelrechte Schauspielgrundausbildung verpasst... so einem guten Autor.
Donnerstag war Premiere. Die Anspannung von Wochen, in denen jeden Tag von morgens bis abends Probe war. Lief gut, gutes Publikum, volles Artheater, keine Pannen.
Freitag, zweiter Abend, immer der schlechteste, wie man wohl so sagt. Zu sehr das Gefühl, es funktioniert. Lasch, bisschen zu langsam, Haufen Textfehler, ist aber wohl nicht aufgefallen.
Samstag, gestern. Der beste Abend, wie man wohl so sagt . Und wirklich: gestern war der erste Abend, wo ich seit Wochen wirklich geniessen konnte was ich da tue, wo wir anfingen zu spielen. Nach Wochen Augen zu und durch die Augen aufmachen.
Und selbst wenn dann wirklich mal dieser ersehnte Sturm durchs Leben fegt, der alles verändert und soviel in einem weckt, sitzte ich hinterher nur da und es ist alles dumpf wie vorher. Meine ich jetzt jedenfalls. Nächstes Mal werde ich wohl versuchen möglichst viele Umwege vor dem Ziel zu machen. Das Ziel stinkt.
So wie hier dingens, der beier Fahrt auf Montage immer Stauschau hört, und bei „Severinsbrücke – 3 Kilometer Stau“ freudig ausruft – „Goil – da fahma hin oda was!“